Freiwilligendienste im Sport jetzt finanziell absichern – Engagement zur Bewegungsförderung nicht gefährden!

Stellungnahme des dsj-Vorstands und der angeschlossenen Träger

Freiwilligendienste im Sport sind ein Erfolgsprojekt. Sie bilden einen wichtigen Baustein der Bildungsarbeit im Sport sowie der Vereins- und Personalentwicklung. Tausende von Sportvereinen profitieren Jahr für Jahr vom Einsatz der jungen Erwachsenen, die insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit im Sport tätig sind. Momentan unterstützen sie Haupt- und Ehrenamt dabei, Kinder und Jugendliche, die pandemiebedingt auf Sportangebote verzichten mussten, wieder in Bewegung zu bringen.

Wir wissen, dass der Bundeshaushalt mit Blick auf die Ausgaben zur Bewältigung der Pandemie unter großem Druck steht. Erfreulich ist es daher, dass die finanzielle Planbarkeit für die Freiwilligendienste bis 2023 gegeben ist. Doch diese scheinbare Sicherheit ist trügerisch. Freiwilligendienste benötigen wegen der vorgelagerten Bewerbungsphase sehr frühzeitige Planbarkeit. Freiwilligenplätze, die auch aus Haushaltsmitteln des Jahres 2024 gefördert werden, werden ab Herbst 2022 durch Einsatzstellen und Träger eingerichtet und beworben, damit die Freiwilligen im Sommer 2023 ihren einjährigen Dienst starten können.

Um nicht tausende von Plätzen zu gefährden, muss das Budget auf dem aktuellen Niveau auch in den Eckwerten für den Haushalt 2024 verankert werden. Ganz konkret: Wenn die Mittel durch Kürzungen
nicht mit einem ausreichenden Vorlauf zur Verfügung stehen, können wir etwa jedem fünften Menschen, der sich im Sport engagieren will, ab Sommer 2023 keine Einsatzmöglichkeit bieten. Dies heißt, dass von den fast viertausend Plätzen in Sportvereinen und -verbänden etwa achthundert unbesetzt bleiben müssten. Angesichts der immensen Multiplikator*innenfunktion der Freiwilligen, die von uns als Übungsleiter*innen und Trainer*innen ausgebildet werden, wären davon tausende von Bewegungsangeboten und zehntausende von Kindern betroffen, Woche für Woche. Zudem würde ein wichtiges Format für den ehrenamtlichen Nachwuchs wegbrechen, sich bei der Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts aktiv einzubringen.

Wir bitten das Bundesjugendministerium und Ministerin Anne Spiegel, für die sowohl die Jugend als auch das Thema Engagement eine sehr hohe Priorität besitzen, hier um Unterstützung. Gerne stehen wir für ein Gespräch bereit, um die immense Bedeutung der Freiwilligendienste für die Jugendarbeit im Sport zu erläutern.

Download der Stellungnahme

Stefan Raid, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend
Jürgen Funke, Sprecher der Landessportjugenden
Arne Klindt, Sprecher der Jugendorganisationen der Spitzenverbände
Dirk Kilian, Sprecher der Sportverbände mit besonderen Aufgaben

Träger der Freiwilligendienste im Sport
Baden-Württembergische Sportjugend im Landessportverband Baden-Württemberg e. V.
Bayerische Sportjugend im Bayerischen Landes-Sportverband e. V.
Sportjugend im Landessportbund Berlin e. V.
Brandenburgische Sportjugend im Landessportbund Brandenburg e. V.
Bremer Sportjugend im Landessportbund Bremen e. V.
Hambuger Sportjugend im Hamburger Sportbund e. V.
Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e. V.
Sportjugend M-V im Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern e. V.
ASC Göttingen von 1846 e. V. in Kooperation mit der Sportjugend im LandesSportBund Niedersachsen e. V.
Sportjugend im Landessportbund Nordrhein-Westfalen e. V.
Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz e. V.
Saarländische Sportjugend im Landessportverband für das Saarland
Sportjugend Sachsen im Landessportbund Sachsen e. V.
Sportjugend im LandesSportBund Sachsen-Anhalt e. V.
Sportjugend Schleswig-Holstein im Landessportverband Schleswig-Holstein e. V.
Thüringer Sportjugend im Landessportbund Thüringen e. V.
DJK Sportjugend im DJK-Sportverband e. V.
Deutsche Ruderjugend im Deutschen Ruderverband e. V.
Deutsche Schachjugend e. V.
Deutscher Tischtennis-Bund e. V.
Deutsche Turnerjugend im Deutschen Turner-Bund e. V.

Frankfurt am Main, den 12. Februar 2022 
 


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