Förderbereiche, die durch das Spiel „Countdown“ angesprochen werden, sind:
- Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitswechsel: Die Kinder sollen ihre eigene Position sowie die der anderen im Kreis wahrnehmen und gegebenenfalls anpassen („Haben wir uns kreisrund aufgestellt?“). Zudem müssen sie ihre Aufmerksamkeit gezielt auf verschiedene farbige Gegenstände bzw. Materialien richten und beim Durcheinanderlaufen auf die anderen Kinder achten.
- Arbeitsgedächtnis: Im Kreis müssen sich die Kinder merken: „Wer sind meine Nachbarn?“ Außerdem sollten sie im Gedächtnis behalten, welche Hallenwände sie bereits berührt haben und in welcher Reihenfolge sie die verschiedenen Farben und Gegenstände anlaufen sollen.
- Inhibition (Bremsung/Zurückhaltung/Hemmung): Die Kinder dürfen sich beim Laufen nicht berühren.
- Kognitive Flexibilität: Die Kinder müssen in der Lage sein, sich anzupassen, indem sie anderen Kindern ausweichen oder von einem Gegenstand zum nächsten laufen. Sie müssen wahrnehmen, wenn sich der Kreismittelpunkt und die Position der Gruppenleitung verändert haben und ihre eigene Position im Kreis entsprechend anpassen.
- Motivationsregulation: Z. B. wenn sie schneller laufen müssen: „Ich muss etwas Tempo machen, um meinen Platz im Kreis rechtzeitig zu erreichen.“
- Regeleinhaltung und Frustrationstoleranz: Wenn ein Kind zu langsam ist, erhält es eine kleine Konsequenz-Aufgabe.
Tipp
Man kann auch mit einer Konsequenz-Aufgabe die exekutiven Funktionen der Kinder herausfordern. Wenn man z. B. vorgibt, dass sich die Kinder zunächst 2 x linksherum drehen sollen und anschließend 1 x rechtsherum, sind es mehr Informationen, die sich die Kinder im Arbeitsgedächtnis aufrechterhalten müssen.
Auch die exekutiven Funktionen der anderen Kinder können herausgefordert werden, indem sie die Aufgabe erhalten, aufmerksam zu beobachten, ob die Konsequenz-Aufgabe korrekt ausgeführt wird. Wenn sie einen Fehler bemerken, sollen sie sich melden, ohne dazwischenzurufen. Diese Regel erfordert, dass sie sowohl an die Vorgabe denken (was das Arbeitsgedächtnis beansprucht) als auch die Regel einhalten (was Inhibition erfordert). Alternativ können sie diese Kinder unterstützen, indem sie gemeinsam mitzählen, zum Beispiel mit „1, 2, 3“ oder „links, links, rechts“.
Es kann eine weitere Konsequenz-Aufgabe eingeführt werden, z. B: „Wenn ich ein anderes Kind berühre, führe ich mit diesem Kind fünf Partnerliegestützen aus und kehre anschließend an meinen Platz im Kreis zurück.“
Beschreibung Partnerliegestützen: Die Kinder liegen in Bauchlage mit Blick zueinander. Sie klatschen ihre Hände zunächst gegeneinander („Give me ten!“), anschließend klatschen sie hinter ihrem Rücken die eigenen Hände gegeneinander, stützen sie sich dann in die obere Liegestützposition (Bauchmuskeln anspannen, Rücken flach bzw. Hüfte gestreckt halten), klatschen anschließend zunächst ihre rechten Handflächen gegeneinander („Give me five!“), danach die linken Handflächen, bevor sie wieder in die Bauchlage zurückkehren und mit der zweiten Partnerliegestütze beginnen.
Siehe z. B. Video "Sport im Fokus" ab 9:09 bis 9:28 min.
Wenn die Kinder auf eine genaue Ausführung der Bewegungen achten, werden sowohl ihr Arbeitsgedächtnis als auch ihre fokussierte Aufmerksamkeit gefordert. Sie müssen sich beispielsweise daran erinnern, dass sie ihren Po nicht hochstrecken dürfen und gleichzeitig darauf achten, ob ihre Hüfte gestreckt ist. Diese Anforderungen fördern auch ihre Reflexionsfähigkeit. Darüber hinaus wird die Willensstärke der Kinder trainiert, da eine korrekte Bewegungsausführung in der Regel anstrengender ist als eine nicht genau Ausführung. Zum Beispiel erfordert es mehr Anstrengung, beim Strecksprung die Arme zu strecken und so hoch wie möglich zu springen.