Diskussionsrunde „Sport, Werte und Politik – Zwischen Neutralität und Haltung zeigen" am 20. April 2023 um 18:00 Uhr

Quelle: PM Hoffmann

Drei Fragen an die Teilnehmerinnen Sabine Poschmann und Angelika Ribler

Am Donnerstagabend, den 20. April 2023, findet die digitale Informations- und Diskussionsveranstaltung „Sport, Werte und Politik – Zwischen Neutralität und Haltung zeigen" im Rahmen des Modellprojekts „Demokratieförderung im Sport“ statt. Die dsj lädt dazu gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) von 18:00 bis 19:30 Uhr ein. Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist per Stream (Youtube, Facebook, LinkedIn) möglich. 

Neben der Vorstellung des bpb geförderten Modellprojekts „Demokratieförderung im Sport“ wird Behzad Borhani, Kommunalpolitiker bei Bündnis 90/Die Grünen, eine Diskussionsrunde zum Spannungsfeld von Sport, Werten und Politik moderieren. Auf dem Podium sitzen Benny Folkmann (2. Vorsitzender der dsj), Johannes Herber (Geschäftsführer von Athleten Deutschland e. V., Geschäftsführer), Steffen Rülke (Leiter der Abteilung Sport im BMI) und Angelika Ribler (Referatsleiterin Sport- und Jugendpolitik bei der Sportjugend Hessen).  

Vor der Veranstaltung am Donnerstag haben die dsj schon mal drei Fragen an Sabine Poschmann, Sportpolitische Sprecherin der SPD (leider kurzfristig verhindert und durch Steffen Rülke vertreten) und Angelika Ribler gestellt, die zeigen, welche Themen die Zuschauer*innen erwarten werden. 

Warum ist es wichtig, den gemeinnützig organisierten Sport, die Werte des Sports und die Rolle der Politik miteinander verknüpft zu denken? 

Angelika Ribler: „Fragt man Vertreter*innen aus Sportvereinen oder Verbänden, welche Werte ihnen im Sport am Herzen liegen, erhält man eine hohe Übereinstimmung: Respekt, Fairness, Vielfalt, Gemeinschaft (…). Fragt man jedoch, ob der Sport politisch sein sollte, zeigt sich ein äußerst heterogenes Bild. Hintergrund ist oftmals eine Verwechslung von Politik mit Parteipolitik. Werte erscheinen in diesem Sinne als „unpolitisch“. Aus meiner Sicht muss dieses Missverständnis überwunden werden, damit sich Sportvereine - auf der Basis ihrer Werte – noch stärker gesellschafts(!)politisch einbringen!“  

Sabine Poschmann: „In unserer Gesellschaft haben wir gemeinsame demokratische Werte. Es ist sowohl Aufgabe der Politik als auch des Sportes, diese Werte zu vertreten und zu schützen. Um das bestmöglich hinzubekommen, ist eine enge Zusammenarbeit unerlässlich.“ 

Welche aktuelle Fragestellung um Sport, Werte und Politik beschäftigt dich zurzeit besonders? 

Sabine Poschmann: „Wir befassen uns gerade intensiv damit, welche Möglichkeiten wir politisch haben, um die Integrität des Sportes besser zu schützen. Die Austragung von Sportgroßveranstaltungen in Ländern, die die Menschenrechte verletzen, die Entscheidung des IOC zur Wiederzulassung russischer und belarussischer Athletinnen und Athleten oder auf nationaler Ebene immer neu aufgedeckte Fälle von Fällen sexualisierter Gewalt in Sportverbänden sind nur einige Beispiele, die uns zeigen, dass es Handlungsbedarf gibt.“ 

Angelika Ribler: „Mich beschäftigt die momentan stark auf Defizite und Gefahren fokussierte Diskussion über „den“ Sport in Politik und Medien, wenn es zum Beispiel um das Thema „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ oder die Nicht-Einhaltung von Menschenrechten bei Sportgroßveranstaltungen geht. Ich kümmere mich sehr um diese Themen, würde aber gern den Fokus mehr auf die Potenziale der vielen kleinen Sportvereine legen, die täglich auf der Basis ihrer Werte großartiges leisten. Dies geht zurzeit völlig unter und hilft nicht dabei Menschen für das Ehrenamt zu gewinnen oder Eltern zu ermutigen ihr Kind in einem Sportverein anzumelden…“   

Was erwartest du dir von der Diskussion über „Sport, Werte und Politik – Zwischen Neutralität und Haltung zeigen“ am 20. April?  

Angelika Ribler: „Ich würde mich freuen, wenn wir es schaffen, das bereits vorhandene gesellschaftspolitische Engagement vieler Vereine und die Einhaltung bzw. alltägliche Umsetzung der Menschrechte im Sport zu fokussieren. Das ist vielleicht langweiliger als ein weiteres Mal auf Gefahren und Verfehlungen im Sport hinzuweisen – die es unbestritten gibt. Ich möchte die Verantwortlichen in den vielen kleinen Vereinen „vor Ort“ ermutigen ihre Werte täglich zu leben (und selbstverständlich einzugreifen, wenn sie z.B. durch Diskriminierungen verletzt werden).“    

Sabine Poschmann: „Ich erwarte eine lebendige Diskussion und bin gespannt, welche neuen Ansätze beim Thema Sport und Werte ich für meine politische Arbeit mitnehmen kann!“ 

 

 


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