Sebastian Sarnow

Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann

"FSJ – Freiwilliges Soziales Jahr und/oder „Freizeit – Sport – Job“"

Ein Bericht von Sebastian Sarnow – FSJler beim 1.FC Lokomotive Leipzig, 2011

Am 1. September diesen Jahres startete wieder das Freiwillige Soziale Jahr im Sport für junge Menschen in Sachsen. Nach langen und sehr erholsamen Ferien für die meisten der 47 Freiwilligen begann eine einjährige Zeitspanne die laut Sportjugend Sachsen, welche seit 2005 das FSJ im Sport in Sachsen organisiert, als Bildungs- und Orientierungsjahr genutzt werden soll. Viele der Jugendlichen entscheiden sich direkt nach Beendigung des Realschulabschlusses oder des Abiturs zu solch einem sozialen Dienst.

Seit der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes am 1. Juli 2011 gibt es eine große Lücke an jungen Männern, die ihren zivilen Dienst in Deutschland nicht mehr tätigen. Aus diesem Grund versucht die Bundesregierung mit dem neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) deutschlandweit etwa 35.000 Personen für eine gemeinnützige zu Arbeit gewinnen. Die gleiche Zahl Freiwilliger soll aus bereits bestehenden Initiativen wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) gewonnen werden.

Im Rahmen des sächsischen FSJ im Sport haben in diesem Jahr 47 Mädchen und Jungen die Möglichkeit ergriffen sich im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit im Sport zu engagieren und erste Eindrücke und Berufserfahrung zu sammeln. Für die in ganz Sachsen verteilten FSJ-Einsatzstellen bietet das FSJ die Möglichkeit Nachwuchs für die Vereinsstrukturen zu gewinnen und neue Projekte umzusetzen.

Auch ich war mir unsicher wie es nach meinem erfolgreich absolvierten Abitur in meinem Leben beruflich weitergeht. Ich entschloss mich für einen Freiwilligendienst, da ich von meinen Freunden fast ausschließlich nur positive Ansichten zu solch einem Jahr erhielt und mich für eine Studienrichtung noch nicht entscheiden konnte. Nun informierte ich mich in Zeitungen, bei Veranstaltungen und im Internet zu diesem Thema und fand heraus, dass es die oben genannten Arten im Bereich der Freiwilligendienste gibt. Trotz meines großen Interessenfeldes und meiner breitgefächerten Hobbys habe ich mich für ein FSJ im Sport entschieden, vor allem aufgrund meiner Leidenschaft zum Sport allgemein, speziell zum Fußball und dem Wunsch mit Kindern und Jugendlichen zusammen arbeiten zu wollen. 

Das FSJ im Sport gibt mir bei meiner Einsatzstelle, dem 1. FC Lokomotive Leipzig, und auch den anderen FSJlern in ganz Sachsen die Möglichkeit, das Freiwillige Soziale Jahr auch im sportlichen Bereich durchzuführen. Es bietet jedem die Möglichkeit, in Mitgliedsorganisationen des Landessportbundes wie zum Beispiel Sportvereinen (auch im eigenen Heimatverein), Fachverbänden, sowie Stadt- und Kreissportbünden einen Freiwilligendienst zu leisten. Jetzt leiste ich nicht nur einen sozialen Dienst im Sinne eines Zivildienstes und unterstütze damit die Gesellschaft, sondern ich kann Kinder und Jugendliche für den Sport begeistern, mit ihnen Spaß am Sport haben und sie trainieren. Außerdem bekomme ich einen Einblick in das Vereinsleben und die dortigen Aufgaben.

Doch das FSJ im Sport hat noch viel mehr zu bieten. Jedes Jahr werden 4 Seminarwochen im Sportpark Rabenberg durchgeführt, welche unter der Leitung von Christian Schricker und seinen Kollegen steht und zur theoretischen und praktischen Weiterbildung der gesamten Freiwilligen im Sport aus Sachsen dient. Besonders positiv daran ist, dass die Unterkunft, Verpflegung sowie die Kosten für den Unterricht und die Materialen im Rahmen des FSJ von der Sportjugend getragen werden.

Der Sportpark Rabenberg bietet durch sein großes Territorium, durch seine vielen und ordentlichen Unterkunftsmöglichkeiten, durch die vielen großen Hallen und Spielfelder sowie den vielseitigen sportlichen Gerätschaften für uns FSJler den idealen Platz für die theoretische und praktische Weiterbildung im Breitensport.

Neben dem Deutschen Sportabzeichen, einem 1. Hilfe-Kurs, der Jugendleiterausbildung und der Übungsleiter C- Breitensport Ausbildung bekommen wir wertvolle Informationen rund um den Sport.

Außerdem haben wir nach unseren Lerneinheiten auch Freizeit und können mit viel Freude die vielen Angebote und Möglichkeiten des Sportparks nutzen.

Ist das FSJ im Sport nur ein ganz normales freiwilliges soziales Jahr und /oder  „Freizeit – Sport – Job“?

Da es mir in diesem Jahr persönlich darum geht mich zwar sozial für die Gesellschaft einzusetzen und auch meine persönlichen und sozialen Kompetenzen zu stärken und zu festigen, nichtsdestotrotz aber diese Wünsche mit meinen sportlichen Hobbys und meiner großen Leidenschaft zum Sport allgemein und zum Fußball im speziellen zu verbinden, sehe ich das FSJ im Sport als ideale Verknüpfung/Verbindung. 

Die 4 Seminarwochen im Sportpark Rabenberg und die Vereinsarbeit und Trainingszeit in unseren Einsatzstellen sind die perfekte Kombination aus sozialem Engagement, sportlicher Betätigung und praktischer und theoretischer Weiterbildung. Aus diesem Grund ist für mich das FSJ schon jetzt nicht nur ein Freiwilliges Soziales Jahr sondern viel mehr, was ich am besten wie folgt ausdrücken kann: Freizeit, Sport und Job zugleich.

Ich bin gespannt, ob ich am Ende meines FSJ auch den von Roman Weidenfeller nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Fußball in der Saison 2010/2011 genutzten Satz (wurde von der deutschen Akademie für Fußballkultur zum Spruch des Jahres gewählt): "We have a grandios Saison gespielt" sagen kann?


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