Aufbruch zu „Bewegten Bildungswelten“: Brücken statt Barrieren für mehr Bewegung und Bildung junger Menschen

Quelle: ChatGPT/Copilot (KI gestützt)

Ergebnisse der Fachtagung „Bewegte Bildungswelten“ der Deutschen Sportjugend am 27./28. November 2025 in Frankfurt am Main

Wie kann es gelingen, mehr Kindern und Jugendlichen Räume und Möglichkeiten für Bewegung, Spiel und Sport zu eröffnen – insbesondere, weil sie über Bewegung und den Zugang zum Sport(verein) stark für ihre Bildungsbiografie profitieren? Mit dieser zentralen Frage beschäftigte sich die diesjährige Fachtagung „Bewegte Bildungswelten“ der Deutschen Sportjugend (dsj), die am 27. und 28. November 2025 mit rund 70 Fachkräften aus dem Kinder- und Jugendsport in Frankfurt am Main einen Raum für Austausch, Inspiration und Zukunftsvision bot. 

Sportvereine als Schutz- und Entwicklungsräume – insbesondere für benachteiligte junge Menschen 
Ausgangspunkt war ein zentrales Ergebnis der MOVE-Studie: Bewegung – insbesondere im organisierten Sportverein – hat einen nachweislich positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit. Junge Menschen fühlen sich weniger einsam, sind sozial eingebunden und erleben im Gegensatz zum schulischen Alltag: „Hier kann ich etwas, hier bin ich jemand.“ Gleichzeitig zeigen die Daten, dass gerade die Kinder und Jugendlichen, die aus sozial und finanziell schwächeren Familien mit geringem Bildungsabschluss kommen und am meisten vom Sport profitieren würden, häufig nicht erreicht werden. 

Der Schlüssel liegt in der Schaffung „Bewegter Bildungswelten“, in denen die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Bildungsakteuren vor Ort systematisch gestärkt wird. 

Kooperation als Motor für mehr Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe 
In einem Vorabendgespräch zwischen Marco Cardona (SV Sandhofen) und Doris Bregen-Meiners (Reit- und Fahrvereins Fürstenau e.V./Hippocampus Fürstenau) sowie in den Praxisforen – u. a. mit Beispielen von „Bundesliga vernetzt“, „Step it up!“ und weiteren Projekten – wurde deutlich: Die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen, Kitas, Schulen, Ganztag, Jugendzentren und kommunalen Partnern ist ein zentraler Hebel, um chancengerechte, bewegte Bildungswelten zu gestalten. 

Doch Kooperation entsteht nicht zufällig. Sie braucht Strukturen, Zeit, gegenseitiges Verständnis – und gemeinsame Visionen. 

Fünf zentrale Thesen für gelingende bewegte Bildungswelten 

1. Bewegung ist Bildung – und Bildung braucht Bewegung. 
Bewegung im Sportverein stärkt soziale Kompetenzen und emotionale Stabilität. Kinder und Jugendliche entwickeln Stärke, positive Energie und wichtige Fähigkeiten und erleben, dass sie etwas können. Trainer*innen und Übungsleiter*innen leisten hierbei Bildungsarbeit – auf der Basis einer hochwertigen Grundausbildung. 
Was ist zu tun? Dieses Selbstverständnis sollte offensiver kommuniziert werden – gegenüber Gesellschaft und Politik. Bewegung muss im gesamten Bildungsalltag verankert werden, nicht nur im Sportunterricht. 

2. Kooperation gelingt nur auf Augenhöhe.
Schulen, Kitas und Vereine arbeiten unterschiedlich – erfolgreiche Partnerschaften brauchen Transparenz, gemeinsame Visionen, Offenheit auf allen Seiten und die Bereitschaft, voneinander zu lernen. 
Was ist zu tun? Vernetzung und Dialog sind das A und O. Kooperationen bauen Brücken, indem jeder eigene Expertisen einbringt und umgekehrt Bedarfe anmeldet. Es braucht strukturelle Modelle wie feste Ansprechpartner*innen, gemeinsame Projekte und Erlebnisse sowie nachhaltige Vereinbarungen. 

3. Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote müssen die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen spiegeln. 
Jedes Kind ist anders. Es gibt nicht die Jugend – junge Menschen bringen unterschiedliche kulturelle, soziale und körperliche Voraussetzungen mit. Eltern sind Teil dieser Lebenswelt. 
Was ist zu tun? Die Lebenswelten, Realitäten und Interessen junger Menschen erfragen, verstehen und entsprechende Bewegungsangebote schaffen: vielfältig, inklusiv und niedrigschwellig. 

4. Niedrigschwelligkeit schafft echte Teilhabe. 
Barrieren wie Kosten, Sprache, Zeit oder fehlendes Vertrauen müssen aktiv abgebaut werden.  
Was ist zu tun?  Angebotsstrukturen schaffen, die flexibel, öffentlich zugänglich und zahlbar sind. 

5. Nachhaltige Kooperation braucht Strukturen statt Einzelprojekte. 
Langfristige Zusammenarbeit entsteht nur, wenn sie systematisch verankert ist. 
Was ist zu tun? Kommunale Netzwerke und Bildungslandschaften stärken, Verantwortlichkeiten klären und Ressourcen sichern. Es braucht Verantwortliche und Kümmerer, die die Netzwerke aktivieren und langfristig organisieren und steuern. 

Bewegte Bildungswelten als Zukunftsvision 

Zum Abschluss der Fachtagung wurde aus den Kernaussagen der Praxisforen und den formulierten Thesen eine ideale bewegte Bildungswelt durch KI erstellt. Diese Zukunftsvision dient als Leitbild, das Mut macht, bestehende Strukturen neu zu denken und gemeinsam weiterzuentwickeln. 


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