Hauptausschuss der Deutschen Sportjugend 2025 in Ingelheim am Rhein

jQuelle: dsj/Foto Seydel

Weichenstellung für Sport, Bewegung und Engagement: dsj beschließt Resolutionen für Teilhabe und starke Freiwilligendienste

Am 25. Oktober 2025 tagte der Hauptausschuss der Deutschen Sportjugend (dsj) in der Kultur- und Kongresshalle Ingelheim (kING). Rund 120 Delegierte aus den Landessportjugenden und Jugendorganisationen der Spitzenverbände kamen zusammen, um über zentrale Weichenstellungen im Kinder- und Jugendsport zu beraten. Im Mittelpunkt der Beratungen stand der Anspruch, Kinder und Jugendliche aktiv in den Prozess einer möglichen deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele einzubinden.

Bereits zu Beginn des Hauptausschusses machte der Vorsitzende der dsj, Stefan Raid, deutlich, dass die Olympiabewerbung nicht nur ein sportliches, sondern vor allem ein gesellschaftliches Projekt sei: „Bewegung und Beteiligung – das ist die DNA der Sportjugend. Deutschland steht am Anfang eines langen Weges: Wir wollen Gastgeber Olympischer und Paralympischer Spiele werden. Dieser Weg beginnt nicht in den Stadien, sondern in den Turnhallen, auf den Sportplätzen, in Schulen und Kitas – dort, wo Kinder ihre ersten sportlichen Erfahrungen machen. Der Marathon hat begonnen. Und er wird nur dann zum Ziel führen, wenn Kinder und Jugendliche selbst mitlaufen, mitgestalten und mitentscheiden – denn sie sind die Teilnehmenden, Ausführenden und Organisator*innen der Spiele von morgen.“

In einer Talkrunde mit dem Titel “Bildung in Bewegung – Sportjugend zwischen Verein, Engagement, Schule und der Bewerbung um Olympische & Paralympische Spiele” diskutierten Vertreter*innen aus dem Kinder- und Jugendsport, Politik und Wissenschaft über die Bedeutung junger Stimmen im Rahmen der Olympia-Vision und die Auswirkungen auf ihre Lebenswelten. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war schließlich die Übergabe von Kriterien für eine erfolgreiche Olympiabewerbung durch Kiki Hasenpusch, 2. Vorsitzende der dsj, an Otto Fricke, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Sie sollen sicherstellen, dass junge Menschen im Bewerbungsprozess von Beginn an beteiligt werden und dass Themen wie Nachhaltigkeit, Inklusion und Mitbestimmung eine zentrale Rolle spielen.

Weichenstellung für Beteiligung, Bewegung und gesellschaftliche Verantwortung
Im parlamentarischen Teil des Hauptausschusses berieten die Delegierten über Berichte und Anträge, die das Engagement der dsj für mehr Beteiligung, Bildung und Bewegung unterstreichen. Mit großer Zustimmung wurden mehrere richtungsweisende Beschlüsse gefasst, darunter:

Die Handlungsempfehlungen zur Bewegungsförderung waren bereits eine Woche zuvor Anlage eines Beschlusses bei der Sitzung der Sportministerkonferenz (SMK), zu der die dsj als Gast geladen war. Die beiden Appelle von dsj und SMK mit Verweis auf die Handlungsempfehlungen sind jeweils Teil eines gemeinschaftlichen Projekts, das ressortübergreifend mehr Bewegung, Bildung, Teilhabe und Gesundheit für Kinder und Jugendliche fördern soll. In den kommenden Monaten werden auch weitere Fachministerkonferenzen der Länder und kommunale Spitzenverbände entsprechende Beschlüsse fassen und damit die gemeinsame Bewegungsoffensive stärken.

Mit dem Beschluss der Resolution „Für eine resiliente Gesellschaft: Freiwilligendienste im Sport stärken!“ betonen die Delegierten, dass Freiwilligendienste im Sport weiterhin auf Freiwilligkeit, Bildung und Engagement basieren müssen. Sie seien ein zentrales Instrument, um junge Menschen aus allen sozialen Herkünften für gesellschaftliche Verantwortung zu begeistern – nicht ein Ersatz für verpflichtende Dienstzeiten.

Beteiligung als Haltung
Neben den inhaltlichen Schwerpunkten beschlossen die Delegierten die Jahresrechnung 2024, entlasteten den Vorstand und verabschiedeten den Wirtschaftsplan 2026.

Im Mittelpunkt stand jedoch die Haltung: Beteiligung wird als Grundprinzip verstanden – nicht nur im Verein oder Ehrenamt, sondern auch im Kontext nationaler Großprojekte wie der Olympiabewerbung. Kinder und Jugendliche sollen sich einbringen, ihre Perspektiven teilen und so mitgestalten, wie Sportgroßereignisse in Deutschland aussehen können.

Mit ihrem Hauptausschuss 2025 setzt die dsj ein klares Signal: Eine Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland kann nur gelingen, wenn sie von der jungen Generation mitgetragen wird. Dafür muss sie beteiligt werden. Der Sport bleibt dabei das verbindende Element, das Engagement, Werte und Gemeinschaft über Generationen hinweg stärkt.


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