Im Gespräch mit der Wissenschaft: Vom Freizeitleben zur Selbstoptimierung? - Zeitperspektiven Jugendlicher im Sport

Digitaler Dienstagstalk zur Studie „Vom Freizeiterleben zur Selbstoptimierung? – Zeitperspektiven Jugendlicher im Sport: reloaded“

Die dsj hat ihre Mitgliedsorganisationen und Wissenschaftspartner*innen zu einem Dialog zu den Forschungs- und Fachbeiträgen der dsj-Zeitschrift „Forum Kinder- und Jugendsport“ im Rahmen ihrer Dienstagstalks eingeladen. Am 8. März 2022 waren Prof. Dr. Nils Neuber und Stefanie Dahl der Uni Münster zu Gast. Sie gaben Einblicke zu ihrer Studie „Vom Freizeiterleben zur Selbstoptimierung? – Zeitperspektiven Jugendlicher im Sport: reloaded“, die zeigt, wie sich die Bedeutung des Sporttreibens junger Menschen im Kontext der Orte „Schulsport“, „Vereinssport“ und „Selbstorganisierter Sport“ in den vergangenen 15 Jahren verändert hat und welche Gründe für die Verschiebung relevant sein können. Kontakte zu halten und zu entwickeln (im Sport) gehen im selbstorganisierten Sport in der Bedeutung zurück, während Selbstoptimierung, Fitness, Gesundheit in den Vordergrund treten. Darauf deuten die Ergebnisse einer Befragung junger Menschen (14 bis 17 Jahre) im Vergleich von 2002 und 2019 hin.  

Weitere spannende Erkenntnisse:  

  • Es gibt Unterschiede in der Wahrnehmung von Mädchen (ihnen sind Körper & Entspannung wichtiger) und Jungen (ihnen sind Körper & Erfolg wichtiger) . 
  • Jugendliche haben 2002 den Bereichen Identität finden, Körper wohlfühlen und Kontakte entwickeln die größte Bedeutung beigemessen. In der Befragung von 2019 haben Körper, Schule und Identität die größte Bedeutung für junge Menschen.  „Gute Gespräche führen“, „Anderen Menschen helfen“ oder „Neue Leute kennenlernen“ – um nur einige Dinge zu nennen – scheinen 2019 weniger wichtig zu sein als 2002.  
  • In der Studie heißt es, „Diese Form der Selbstoptimierung wird in hohem Maße durch medial verbreitete, körperbezogene Schönheits-, Fitness-, Leistungs- und Gesundheitsideale beeinflusst“.  
  • Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass von einer neuen, digital geprägten Jugendkultur mit den Schwerpunkten Fitness, Körper und Gesundheit gesprochen werden kann, die durch ein hohes Maß an Einschränkung und Selbstdisziplin gekennzeichnet ist.  

Detaillierte Erkenntnisse können dem freien Forschungsbeitrag der dsj-Zeitschrift “Forum Kinder- und Jugendsport” entnommen werden. Wer neugierig geworden ist, kann weitere Artikel über ein Abo der Zeitschrift erhalten. 


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