Kinderrechte im Sport – mehr als ein Lippenbekenntnis

Quelle: Aaron Jordan

Kinderrechte im Sport umzusetzen heißt, den Sport als Ganzes weiterzuentwickeln

Mit der Aufnahme der Kinderrechte in die neue Jugendordnung der Deutschen Sportjugend (dsj) ist im vergangenen Jahr ein wichtiges Zeichen gesetzt worden: Kinder haben eigene Rechte – und diese gelten auch im Sport. Die dsj bekennt sich nun ausdrücklich zur Achtung der national und international anerkannten Kinderrechte und stärkt damit das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Rechte in der Vereins- und Verbandsarbeit. 

Grundlage bildet die UN-Kinderrechtskonvention, die den Schutz, die Förderung und die Beteiligung von Kindern in den Mittelpunkt stellt. Kinder sollen nicht nur mitmachen dürfen, sondern in Entscheidungen, die sie betreffen, einbezogen werden. Dazu gehört u. a. das Recht auf Privatsphäre, Gesundheit, Schutz vor Gewalt oder ein kindgerechtes Spiel- und Lernumfeld. 

Die dsj übersetzt diese Rechte schon seit Jahren in die Praxis – etwa durch den Bewegungskalender oder Materialien zum „Safe Sport“. Dennoch bleibt viel zu tun. Kinderrechte dürfen nicht nur in Leitbildern auftauchen, sondern müssen tagtäglich gelebt werden – durch gut ausgebildete Trainer*innen, durch einen respektvollen Umgang und durch Strukturen, die sichere Räume schaffen. Kinder brauchen geschützte Umgebungen, in denen sie sich ausprobieren und entwickeln können – ohne Angst vor Bloßstellung, Druck oder Grenzverletzungen. 

Ein Blick nach Norwegen zeigt, was möglich ist, wenn Kinderrechte konsequent im Sport verankert werden. Dort gelten Kinderrechte und Kindersportbestimmungen schon seit vielen Jahren verbindlich – mit spürbar positiven Ergebnissen für Wohlbefinden und sportliche Entwicklung. Das zeigt: Die Stärkung der Kinderrechte ist kein „Hindernis“, sondern vielmehr ein Motor für eine gesunde und zukunftsfähige Sportentwicklung. 

Auch die Entwicklungen im Basketball, Fußball und den Bundesjugendspielen zahlen auf eine bessere Berücksichtigung von Kinderrechten im sportlichen Alltag ein. Noch gibt es viel Gegenwind, aber die Zufriedenheit der betroffenen Kinder und die damit einhergehenden positiven sportlichen Entwicklungen sprechen schon jetzt für sich. 

Fazit: Kinderrechte im Sport umzusetzen heißt, den Sport als Ganzes weiterzuentwickeln – mit mehr Beteiligung, mehr Schutz und vor allem mehr Freude an Bewegung. 

Der ausführliche Artikel zu diesem Thema von Heike Hülse (Deutsche Sportjugend) ist in der Zeitschrift Forum Kinder und Jugendsport in der Ausgabe 01/25: „Kinderrechte im Sport“ zu finden. Weitere Informationen zu den Kinderrechten im Sport gibt es unter www.dsj.de/kinderrechte.  


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