Mit digitalen Angeboten zu mehr Bewegung im Kinder- und Jugendsport beitragen

dsj-Impulstagung am 02. Juli 2021: Kinder und junge Menschen mithilfe digitaler Angebote und Apps in Bewegung bringen

Die dsj und ihre Mitgliedsorganisationen sind sich sicher: Digitalisierung ist und bleibt gerade auch jetzt ein wichtiges Thema für den Kinder- und Jugendsport, denn die Corona war und ist ein Katalysator für Digitalisierung in allen Lebensbereichen.  

Während der Corona-Pandemie wurden unterschiedlichste digitale Bewegungsangebote geschaffen, um den Kontakt zu jungen Sportler*innen auch außerhalb persönlicher Treffen aufrecht zu erhalten. Beobachtet werden konnte, dass jede Organisation, jeder Sportverein digitale Angebote entwickelte und ausprobierte. Digitalisierung oder Digitalität wurde durch Corona deutlich beschleunigt. Smartphones, Tablets, soziale Medien, Apps, Wearables u.v.m. sind zu einem selbstverständlichen Teil junger Menschen geworden, insbesondere zu Zeiten der Lock-downs.  

Digitale Medien bleiben relevant für die Zukunft junger Menschen. Wichtig bleibt es, eine offene sowie gleichzeitig kritische Haltung einzunehmen und vor allem der Frage nachzugehen, was der organisierte Sport hier tun kann? Ziel sollte es sein, weiterhin Trends zu beobachten, Entwicklungen zu verfolgen und selbst sinnvolle Konzepte auf den Weg zu bringen, die beide Elemente, das Analoge und das Digitale, sinnvoll miteinander verknüpfen. Fokus sollte stets die Orientierung an den Lebenswelten junger Menschen sein, um ihnen Lust zu machen sich zu bewegen und für das Sportvereinsleben zu begeistern. 

Allen Beteiligten geht es am Ende immer darum, Kinder und junge Menschen in Bewegung zu bringen! Doch der Zugang zu mehr Bewegung ist bei jungen Menschen unterschiedlich – diese Heterogenität ist unumstritten. Die Frage ist, wie können wir auch diejenigen erreichen, die in erster Linie an technischen Funktionen wie z.B. Spieleapps interessiert sind und sich auch gerne in sozialen Netzwerken messen? Festgestellt werden konnte, es gibt nicht eine Lösung für alle, sondern je nach Entwicklungsstufen und Altersgruppen auch unterschiedliche Lösungen und Zugänge zum Sport schaffen.  

Welche unterschiedlichen Zugänge und Wege in den Sport - eben auch mithilfe digitaler Angebote und Apps – möglich sind, zeigten die Expert*innen und Referent*innen, die bei der Impulstagung der dsj am 02. Juli 2021 zu Gast waren.  

Dazu wurde ein Überblick von Alexandra Ziegeldorf der Universität Leipzig zum aktuellen Forschungsstand gegeben, der spezifische Verhaltensmuster von jungen Menschen zur körperlichen Aktivität und Mediennutzung aufzeigte.  

Julia Müller von der Technische Universität Kaiserslautern stellte die App „Game of TUK“ vor, die mit dem Ziel entwickelt wurde, Studierenden spielerisch und im Sinne des „sich Messens mit anderen“ in Bewegung zu bringen. Hier sind Gemeinschaftserlebnisse und Belohnungssysteme über sog. „Achievements“ förderlich, die deutlich mehr Bewegung in den Alltag junger Menschen bringen.  

Cedric Lafrentz berichtete von seiner Tätigkeit bei Supr Sports, die Bewegung junger Menschen im Rollstuhl fördert. Er widmete sich zentral der Frage, wie junge Menschen im Rollstuhl besser erreicht werden können und weist darauf hin, dass eine neue „Didaktik“ bei digitalen Angeboten mitgedacht werden sollte. 

Julia Limmeroth informierte über eine Kooperation des Handballverein Wilhelmshöhe mit der Universität Kassel, die das Projekt „get up-stand up-move up“ ins Leben gerufen haben. Das Angebot für Kinder im Grundschulalter zeigt deutlich, dass Angst vorm Digitalen nicht nötig ist. Maren Zühlke von der Sporthochschule Köln hat darüber hinaus eine App entwickelt, namens #digitanz, die jungen Menschen im Tanzunterricht hilft, Bewegungsabläufe zu entwickeln und einzuüben. 

Dank der unterschiedlichen Inputs der Expert*innen, konnte gezeigt werden, dass digitale Bewegungsangebote und Apps großes Potenzial haben, individuelle und flexible Lösungen zur Bewegungsförderung zu schaffen. Das wichtigste bleibt, dass junge Menschen Spaß bei der Bewegung haben und langfristig dabeibleiben – ob mit oder ohne digitale Hilfsmittel. 

Wir danken allen beteiligten Gästen und Expert*innen für ihre Mitwirkung im Rahmen der Impulstagung.  


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