Ohne Jugendsport, kein Leistungssport

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Klare Erwartungshaltung aufgrund neuer Studienerkenntnisse

Für den Leistungssport in Deutschland ist breite gesellschaftliche Unterstützung vorhanden - besonders dann, wenn er jungen Menschen Chancen bietet, Werte vermittelt und durch starke Jugendarbeit zur sozialen Integration beiträgt. Der Leistungssport wird nicht nur an Medaillen gemessen, sondern an seiner Relevanz für die nächste Generation. 

Eine neue Studie des SINUS-Instituts im Auftrag des DOSB und von Athleten Deutschland zeigt, dass die Bevölkerung in Deutschland hohe Erwartungen an den Leistungssport stellt, insbesondere jenseits von Medaillen und internationalen Erfolgen. Besonders betont wird die gesellschaftliche Wirkung des Sports, vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. 

Jugend im Fokus der Erwartungen 

94 % der Befragten halten es für sehr oder eher wichtig, dass der Leistungssport gezielt die Kinder- und Jugendarbeit in Sportvereinen fördert. Nur wenn der Leistungssport auch einen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leistet, ethisch verantwortungsvoll handelt und jungen Menschen Orientierung bietet, rechtfertige er staatliche Förderung. Auch leicht zugängliche Sportangebote und die Einbindung benachteiligter Gruppen – häufig Kinder und Jugendliche – werden als besonders wichtig bewertet. 

Leistungssport als Impulsgeber für den Breitensport 

Die Studie zeigt zudem, dass viele Menschen den Leistungssport als Vorbild und Motivationsquelle für den Breitensport sehen. Besonders im Bereich des Jugendsports wirkt er als Impulsgeber, beispielsweise durch die Vorbildfunktion erfolgreicher Athlet*innen oder durch Infrastruktur, von der auch der Nachwuchs profitiert. Dabei gilt: Ohne eine starke Basis im Jugend- und Breitensport verliert der Leistungssport seine gesellschaftliche Akzeptanz. 

Ethische Orientierung und Vorbilder für junge Menschen 

Die Befragten fordern vom Spitzensport die Orientierung an klaren Werten wie Fairness, Teamgeist und Respekt, die gerade für Jugendliche wichtig sind. Der Leistungssport soll junge Menschen nicht nur für Bewegung begeistern, sondern ihnen auch Orientierung geben, etwa durch transparente Strukturen, integren Umgang und eine deutliche Ablehnung von Doping oder Missbrauch. 

Zukunftsdebatte mit Jugendlichen mitdenken 

Luca Wernert, dsj-Vorstandsmitglied, verbindet mit den neuen Studienerkenntnissen eine klare Erwartungshaltung. Für ihn steht fest: „Der Leistungssport von morgen kommt an der jungen Generation von heute nicht vorbei. Eine zukunftsfähige Strategie muss die Bedürfnisse und Erwartungen junger Menschen in den Mittelpunkt stellen und sicherstellen, dass Jugendarbeit, Nachwuchsförderung und gesellschaftliche Wirkung ebenso wichtig genommen werden wie sportliche Erfolge.“ Die Debatte zur Spitzensportreform dürfe nicht am organisierten Kinder- und Jugendsport vorbeigeführt werden, betont Luca Wernert abschließend.  

 


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