Thema „Mentale Gesundheit“ auf Prioritätenliste

G7-Jugendgipfel in Großbritannien veröffentlicht Abschlusserklärung

Der Jugendgipfel Youth 7 ist das Beteiligungsformat für die Jugend zum offiziellen G7-Gipfel der Staatschefs. Im Mai 2021 war Großbritannien Gastgeber. Die Jugendgipfel finden jeweils vor dem G 7- (und auch den G20) Gipfeln statt und geben jungen Menschen die Möglichkeit, globale Probleme zu diskutieren, Lösungen zu finden und diese den nationalen Staatsoberhäuptern zu übermitteln. In ihrem Abschlussdokument Y7 2021 Communiqué legen die jungen Delegierten Schwerpunkte auf die Themen: Wirtschaft, Digitales und Technologie, Klima und Umwelt und mentale Gesundheit und fordern die G7-Staatsoberhäupter auf, ernsthaft jugendgerechte Politik zu machen.  

Über die Deutsche Sportjugend hatte sich dieses Jahr Mira Gunkel beworben und wurde über das zuständige DNK (Deutsche Nationalkomitee für Internationale Jugendarbeit) nominiert. Sie beschreibt ihre Erfahrungen bei der Vorbereitung und Abstimmung der jungen Delegierten der verschiedenen Länder untereinander und die Abläufe beim Gipfel selbst:  

„Nach einem Kennenlernen Anfang Februar im Rahmen eines sogenannten Basecamps folgten wöchentliche Gruppensitzungen, um uns auf unsere 3 Kernthemen zu einigen, die wir Ende März den anderen Delegierten präsentierten. Ich habe mich für Gesundheit beworben, da mir dieser Bereich sehr am Herzen liegt und ich darin meine Expertise habe. In meinem sogenannten „track“ sind dies „Social Determinants of Health“, Mental Health und Digital Health.“ Dazu haben wir eine nationale Umfrage gestartet, um die Meinung möglichst vieler junger Menschen in Deutschland zu berücksichtigen. Gleichzeitig haben wir uns mehrmals im Monat mit einem Experten in unserem Themenfeld getroffen, der uns von FLN (Future Leaders Network), der nationalen britischen Organisation, die mit der Organisation des Y7 beauftragt war, zur Verfügung gestellt wurde. Bis Anfang April reichten wir dann alle unsere Forderungen zu den Themen ein, über die wir wöchentlich dann verhandelten. Dabei habe ich viel über internationale Entscheidungsfindung gelernt, während dessen die erste Herausforderung schon darin besteht, einen Termin zu finden, der für alle Zeitzonen (USA/Canada-Japan) kompatibel ist.  Diese Sitzungen waren dann immer hochspannend, da wir und am Ende auf 3 -4 Forderungen einigen mussten und es dabei natürlich darum ging seine Prioritäten zu vertreten, sich aber trotzdem auf Kompromisse einzulassen. Neben der Relevanz von Sport und Ernährung ist mir vor allem „Mental Health“ ein großes Anliegen und ich bin froh, dass wir dafür starke Forderungen formulieren konnten. Zusätzlich steht „Mental Health“ in diesem Jahr nicht auf der G7 „Priority List“, weshalb wir uns schon früh die Frage stellen mussten, ob wir uns dann auch nicht dafür einsetzen. Schnell war uns klar, dass wir mit unserer Rolle als Delegierte einen Unterschied machen wollen und entschieden uns daher dafür uns umso stärker dafür einzusetzen. Als Highlight folgte Mitte Mai der Summit, der in diesem Jahr digital stattfinden musste. Dieser war aufgeteilt in sogenannte private und public days. Bei den private days haben wir das Kommuniqué finalisiert, um am Ende mit „I do“ oder „I do not“ darüber abzustimmen, ob wir damit einverstanden sind. Prinzipiell reicht dabei eine einfache Mehrheit, trotzdem wären wir bei einer Gegenstimme erneut in Verhandlungen gegangen. Bei den Public Days hatten die Head Delegates die Aufgabe, Kernthemen des Kommuniqués dem britischen Sherpa Jonathan Black und allen Anwesenden, Zuschauern vor dem Livestream zu veröffentlichen.  Zusätzlich hatten wir dabei die Möglichkeit mit den Teilnehmenden über unsere Forderungen in Austausch zu treten.  

Auch wenn der Summit nun vorbei ist, ist unsere Arbeit noch in vollem Gange. Wir möchten dafür sorgen, dass unsere Arbeit nicht umsonst war und unsere Forderungen gehört werden. Dafür müssen wir unsere Forderungen verbreiten und jede Chance nutzen. Als Head Delegate durfte ich dazu am abschließenden Roundtable von Jonathan Black dabei sein, um eine unserer Forderungen auf den Tisch zu bringen. Zusätzlich haben wir uns vor dem G7 Gipfel nächstes Wochenende nochmal konkrete Empfehlungen von Sir Jeremy Farrah geholt, der uns im Themenblock „Gesundheit“ über den gesamten Zeitraum begleitet hat. Vielen Dank an die dsj und das DNK für diese unglaubliche Möglichkeit die Forderungen der Jugend in Deutschland auf höchster Ebene einzubringen.“ 

Weiter geht es mit dem G-20-Jugendgipfel – Aufruf zu vorbereitender Jugendkonsultation am 3. Juli 2021 

Weiter geht es im Oktober 2021 mit einem Beteiligungsformat in ähnlichem Kontext: der Jugendgipfel zum G-20-Gipfel in Italien. Auch hier sind bereits für Deutschland Delegierte benannt worden, die sind Jonas Dechent (RPJ), Sophie Utner (DBJR) und Pauline Laufer (dsj). Sie laden für Samstag, den 03. Juli 2021 zu einer vorbereitenden Jugendkonsultation ein. Hierfür können sich Interessierte und interessierte Verbände (je Land bis zu 3 Verbände/ und jeweils ein*e Vertreter*in) für die Teilnahme melden. Die zentralen thematischen Bereiche sind:  Nachhaltigkeit, Innovation, Zukunft der Arbeit und Inklusion. Meldefrist ist der 20. Juni 2021. Weitere Informationen gibt es hier auf Deutsch und auf Englisch.  

 


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