Viele Jahre lang hat die Deutsche Sportjugend gemeinsam mit dem „Bündnis Recht auf Spiel“ beim Deutschen Kinderhilfswerk (DKHW) am 28. Mai den Weltspieltag gefeiert – ein bedeutender Aktionstag, der auf das in Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Spiel aufmerksam macht. Seit diesem Jahr richtet sie ihren Fokus nun auf den neuen internationalen Day of Play, der 2024 von den Vereinten Nationen offiziell ins Leben gerufen wurde. Das Ziel bleibt gleich: die Bedeutung des Spielens für die individuelle Entwicklung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt zu rücken.
Spielen ist ein Kinderrecht – und unverzichtbar für ein gesundes Aufwachsen
Spielen ist weit mehr als Freizeitbeschäftigung: Es fördert Kreativität, Motorik, Problemlösefähigkeit, soziale Kompetenzen und Toleranz. Es hilft bei der Konfliktprävention und trägt wesentlich zum gesunden Aufwachsen bei. Doch gerade in Zeiten in denen Kinder und Jugendliche eine zunehmende Verdichtung ihres Alltags erfahren und Freiräume – sowohl zeitlich wie auch räumlich – immer knapper werden, gerät das freie Spiel immer mehr in den Hintergrund.
Unter dem Motto „Lasst uns spielen – mit allen Sinnen!“ macht das DKHW im Jahr 2025 auf den wachsenden Mangel an Spielmöglichkeiten aufmerksam. Vor allem in Städten fehlt es Kindern und Jugendlichen an Raum und Zeit, sich aus eigenem Antrieb und auf kreative Weise spielerisch zu entfalten. Gerade das freie Spiel – jenseits strukturierter Angebote – ist jedoch essenziell für eine ganzheitliche kindliche Entwicklung.
Repräsentative Umfrage: Große Zustimmung, aber auch deutlicher Handlungsbedarf
Eine aktuelle Umfrage des DKHW zeigt: Ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland erkennt die Bedeutung kreativer, spielerischer und sportlicher Aktivitäten für Kinder im Kita- und Grundschulalter an. Insbesondere Bewegung wird als besonders wichtig bewertet. Gleichzeitig sehen viele Befragte deutliche Hürden: fehlende Zeit, mangelnde Unterstützung durch Eltern, finanzielle Einschränkungen und besonders die ständige Verfügbarkeit von und Ablenkung durch digitale Medien stehen dem freien Spiel oft im Weg. Viele halten es darum für wichtig, dass besonders in der Grundschule im Rahmen des Ganztages mehr Raum und Zeit für freie und kreative Aktivitäten, wie Bewegung Spiel und Sport eingeplant und verankert werden.
„Bewegung, Spiel und Sport (im Verein) sind unverzichtbare Bestandteile von gesundem Aufwachsen. Gerade am Day of Play ist es daher wichtig, daran zu erinnern, dass das Recht auf Spiel und Freizeit in den Kinderrechten der UN-Kinderrechtskonvention verankert ist. Gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen sorgen wir im Sport täglich für eine aktive Umsetzung dieser“, erläutert dsj-Vorstandsmitglied Julian Lagemann.
Zum Day of Play veranstaltet die dsj gemeinsam mit dem Kinderschutzbund einen Fachaustausch „Spiel, Sport und Selbstbestimmung – Kinderrechte in Bewegung bringen”, um die vielfältigen Chancen der Kinderrechte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie ihre Relevanz in der täglichen Arbeit in den Fokus zu rücken. Mehr Bewegung in die Kita bringt die dsj unter anderem gemeinsam mit ihren Mitgliedsorganisationen und der DFL Stiftung mit dem Projekt „Kitas in Bewegung“. Mit der aktuellen Kampagne „MOVE FOR ALL“ sollen weitere Zugänge zu Bewegungs- und Sportangeboten für junge Menschen geschaffen werden, die aktuell noch wenig Möglichkeiten haben, Sportangebote wahrzunehmen. Weitere Informationen zu den Kinderrechten im Sport gibt es unter www.dsj.de/kinderrechte.