Wir sind nicht neutral!

Quelle: dsj

NAH DRAN-Tagung des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“

Über 200 hauptberufliche und ehrenamtlich Engagierte aus dem Bundesprogramm “Zusammenhalt durch Teilhabe” (Z:T wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat) sind zur diesjährigen NAH DRAN-Tagung in Potsdam (2. bis 4. Dezember 2024) zusammengekommen. Auch Vertreter*innen aus allen zwölf Z:T-Sportprojekten und der dsj haben an der Veranstaltung mitgewirkt.

In einem Podiumsgespräch, das von Lan Böhm (Leiterin der Z:T-Regiestelle in der BpB) moderiert wurde, konnten drei Vertreter*innen aus Bundesverbänden gemeinsam mit Thomas Krüger (Präsident der BpB) zu Herausforderungen in der Demokratiestärkungsarbeit ins Gespräch gehen. Neben Susanne Beyer vom AWO Bundesverband und Christina Wüstefeld von der Diakonie Deutschland hat Alexander Strohmayer für die dsj am Podiumsgespräch teilgenommen. Im Gespräch wurde dargelegt, mit welchen Aktivitäten den Akteur*innen in ihren Strukturen Handlungssicherheit in der Auseinandersetzung mit antidemokratischen Angriffen auf das freiheitliche demokratische Zusammenleben gegeben werden kann. Es sei dabei von zentraler Bedeutung, dass sich Verbände und Vereine ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind, sich zwar parteipolitisch neutral, aber nicht gesellschaftspolitisch neutral verhalten und im Verband verankerte Haltungen gelebt werden. Als Appell an alle zivilgesellschaftlichen Akteur*innen solle dabei der klare Ausruf “Wir sind nicht neutral!” verstanden werden.

Die aktuelle fünfjährige Förderphase in Z:T endet zum 31. Dezember 2024 und so gab es neben einer Vielzahl an Workshops und Fachvorträgen zum Veranstaltungsmotto “75 Jahre Grundgesetz - Verteidigung von Demokratie und Freiheit durch eine starke Zivilgesellschaft” die Möglichkeit, die ereignisreiche Förderphase Revue passieren zu lassen. Über 10.000 Veranstaltungen in 141 geförderten Projekten bei einem jährlichen Fördervolumen von 12 Mio. Euro konnten in Z:T umgesetzt werden. Die wissenschaftliche Begleitung in Z:T hat während der Programmphase festgestellt, dass die Etablierung der Demokratieberatung in Vereinen und Verbänden gelungen sei, dass durch Formate der politischen Bildung wichtige Zielgruppen in den Projekten und Schlüsselakteure in den Strukturen erreicht werden. Auf diesen Erfahrungen und Erkenntnissen kann eine erfolgreiche Arbeit in der kommenden Z:T-Förderphase (1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2029) aufbauen.

Dass das freiheitliche demokratische Zusammenleben in Gefahr ist, wurde nicht zuletzt durch Fachvorträge, Diskussionen und Workshops im Rahmen der diesjährigen NAH DRAN-Tagung deutlich. So wurde auch klar, dass die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen die vor ihnen aufziehenden Herausforderungen im Blick haben und es jetzt darum geht die Strukturen widerstandsfähig zu halten.


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