8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

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Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Ziel 8: menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Die Rolle des Sports in der Weltwirtschaft ist beachtlich und gewinnt weiter fast ungebremst an Bedeutung. Immer mehr wirtschaftsstarke Unternehmen investieren immer größere Summen in den organisierten Sport. In Deutschland trägt der Sport laut Bundesinstitut für Sportwissenschaft im Jahr 2016 71,6 Mrd. Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei, dies ist ein Anteil von 2,3 %. Die Umsätze der großen Ligen steigen mit Ausnahme der Coronakrise kontinuierlich an. So konnte beispielsweise die Basketball-Bundesliga ihre Umsätze von 34 Millionen (2004/2005) auf 123 Millionen (2017/2018) steigern, nahezu eine Vervierfachung der Umsätze in 13 Jahren. Diese Entwicklung gibt dem organisierten Sport eine erhöhte Aufmerksamkeit und einen größeren Einfluss in der Politik, weiterhin werden Arbeitsplätze geschaffen. Durch die steigende Anzahl an durchgeführten Sportveranstaltungen profitieren umliegende Wirtschaftssektoren wie beispielsweise die Hotellerie oder Kommunikationsmedien von der Entwicklung.

Bei dem Wachstumspotenzial kommt dem Sport durch die enorme Präsenz aber auch eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion zu. Sport kann Werte wie Fairness, Respekt und gleiche Regeln für alle in der Wirtschaft fördern.

Allerdings hat die steigende Ökonomisierung des Profisports auch viele Nachteile. So sind gestiegene Ticketpreise oder steigende Transfersummen bei Vereinswechseln der Top-Spieler negative Beispiele. Die Ökonomisierung hat zur Folge, dass die Interessen des Sports durch wirtschaftliche und politische Interessen verdrängt werden.

Häufig werden Sportveranstaltungen in fragwürdigen Ländern ausgetragen. Trotz aller Kritik an der WM in Katar, wird diese voraussichtlich wie geplant stattfinden. Prekäre Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter, ein zumindest fragwürdiges Vergabeverfahren oder eine quasi nicht vorhandene Pressefreiheit in Katar lassen Zweifel an diesem Austragungsort aufkommen.

Weiterhin kann der Sport Einfluss beim Kauf von nachhaltig hergestellten Sportmaterialien und Bekleidung nehmen, um menschenwürdige Arbeit zu fördern und Ausbeutung einzudämmen.