Quelle: PM Hoffmann

Vereinswettbewerb

Vorlesen

Vereinswettbewerb „(M)ein Verein gegen Rassismus“ im Sport

Auch 2025 hat sich wieder ein beeindruckend vielfältiges Bewerber*innenfeld für den Vereinswettbewerb zusammengefunden. Die Jury war überwältigt vom breiten Engagement. Gelebte Solidarität, verbindende Events und eine klare antirassistische Haltung zogen sich durch alle Bewerbungen. Die Vereine denken darüber nach, wie sich von Rassismus betroffene Menschen bei ihnen fühlen und setzen Zeichen – intern wie extern – gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Eingereichte Projekte reichten von Charity-Turnieren mit migrantischen Vereinen über Banneraktionen und Demoteilnahmen bis hin zu Bildungsangeboten rund um Antidiskriminierung und Demokratieförderung. Diese Vielfalt zeigt: Vereine sind mehr als nur Orte des Sports – sie gestalten aktiv ein respektvolles Miteinander.

Im Namen der Jury und dem gesamten Projektteam gratulieren wir allen Gewinner*innen herzlich und sagen Danke für euer starkes Engagement. Ihr seid ein Vorbild für den gesamten Sport!

Ergebnisse des Vereinswettbewerbs 2025:

Im Folgenden werden die Plätze 1. bis 20. gelistet. Diese Vereine durften sich über ein Preisgeld freuen. Die restlichen 60 Vereine bekamen als Trostpreis ein tolles Paket mit Merchandise des Antirassismus-Projekts.

1. Platz

Gruppenfoto von Boxern des BSC Kiel in roten und blauen Trikots im Boxring, Gewinner des Vereinswettbewerbs '(M)ein Verein gegen Rassismus'
Quelle: BSC Kiel

BSC Kiel

Mit dem kostenfreien Sommerprojekt „INYOFACE – Gib Rassismus einen Korb“ nutzt der BSC Kiel Sport und Kultur, um im sozial belasteten Stadtteil Kiel-Gaarden ein starkes Zeichen gegen Ausgrenzung und für Vielfalt zu setzen. Im Mittelpunkt steht ein inklusives 3x3-Basketballturnier mit über 70 Teams, das Begegnung, Sichtbarkeit und Empowerment schafft und von einem vielfältigen Kulturprogramm begleitet wird. Durch gezieltes Fundraising, Bildungsangebote, starke Partnerschaften sowie die aktive Einbindung junger Menschen fördert der Verein nachhaltige Teilhabe und eine gelebte antirassistische Haltung.

2. Platz

Mitglieder des Görlitzer Flugsportclubs posieren neben einem weißen Segelflugzeug auf dem Flugplatz, 2. Platz beim Vereinswettbewerb '(M)ein Verein gegen Rassismus' im Sport
Quelle: Görlitzer Flugsportclub

Görlitzer Flugsportclub

Im Projekt des Flugsportclubs entwickeln Jugendliche mit und ohne Migrationsgeschichte gemeinsam eine mehrsprachige Videoreihe, in der sie ihre Erfahrungen mit Flugsport, Ausgrenzung, Identität und Teilhabe teilen. Durch kreative Medienarbeit, rassismuskritische Bildung und die aktive Einbindung der Jugendlichen entsteht eine dauerhafte Arbeitsgruppe, die langfristig Impulse für Vielfalt und Antidiskriminierung im Verein setzt. Ziel ist es, durch die Videos und begleitende Öffentlichkeitsarbeit ein sichtbares Zeichen für gelebte Vielfalt und Respekt in Görlitz und darüber hinaus zu setzen. 

3. Platz

Zwei Personen beim Kickboxtraining, eine hält Pratzen, die andere führt einen Kick aus, im Rahmen des Vereinswettbewerbs '(M)ein Verein gegen Rassismus' von Sidekick Leipzig
Quelle: Sidekick Leipzig

Sidekick Leipzig

Der Verein verfolgt seit seiner Gründung 2016 einen klar rassismuskritischen und diversitätsorientierten Anspruch, der sich u. a. in einer Vorrangsregelung für BIPoC und FLINTA sowie in einem wöchentlichen BIPoC-only-Thaibox-Training widerspiegelt. Durch Workshops, gezielte Teamentwicklung und die bewusste Auswahl diverser Trainer*innen als Role Models wird ein sicherer, empowernder Raum für Menschen geschaffen, die andernorts Ausgrenzung erfahren. Langfristig sollen diese Maßnahmen das Miteinander stärken, strukturelle Barrieren abbauen und den Verein nachhaltig inklusiver machen.

Dies sind die weiteren Platzierungen beginnend mit dem 4. Platz:

4. W.B.C.-Duisburg e.V. 1957 (Nordrhein-Westfalen)
5. Kampfsportgemeinschaft "Jodan Kamae" Zeitz e.V. (Sachsen-Anhalt)
6. FV 09 Schwalbach e.V. (Saarland)
7. SC Aleviten Paderborn e.V. (Nordrhein-Westfalen)
8. FC Neubrandenburg Süd e.V. (Mecklenburg-Vorpommern)
9. Polar Pinguin Berlin e.V. (Berlin)
10. Move and Meet e.V. (Nordrhein-Westfalen)
11. Spielvereinigung Kranichfeld 1861 e.V. (Thüringen)
12. Spirit of Football e.V. (Thüringen)
13. Eintracht Hildesheim von 1861 e.V. (Niedersachsen)
14. Hockey is Diversity e.V. (bundesweit)
15. Mirasol e.V. (Bayern)
16. WILD DUCKS Havelland e.V. (Brandenburg)
17. TSV Hitzacker e.V. (Niedersachsen)
18. FT München-Gern e.V. (Bayern)
19. Circusschule Die Rotznasen e.V. (Hamburg)
20. Athletic Sonnenberg e.V. (Sachsen)

Jury

Über die Preisträger*innen entscheidet eine Jury. Diese besteht aus Expert*innen aus der rassismuskritischen Arbeit im Sport, sind Betroffene von Rassismus, haupt- und ehrenamtlich Engagierte. 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 

 

Vorstellung der Jurymitglieder
Larissa Becks
Quelle: Privat

Larissa Becks, lebt in Hannover und setzt sich seit ihrer Studienzeiten intensiv mit Rassismuskritik auseinander. In ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf einen intersektionalen Blick, der verschiedene Formen von Diskriminierung einbezieht – etwa aufgrund von Klasse, Sexualität, Herkunft oder Alter. Als Mitglied der Jury möchte sie gezielt Projekte unterstützen, die mit innovativen Ansätzen Antirassismus im Sport fördern und eine sichtbare Veränderung bewirken. Ehrenamtliches Engagement im Sport sieht sie als einen wichtigen Schlüssel, um eine rassismussensible Gesellschaft zu stärken und das Leben von Betroffenen gleichberechtigt zu gestalten.

Joana Sam-Cobbah
Quelle: Privat

Joana Sam-Cobbah schloss 2018 ihren Master in Sportökonomie an der Uni Bayreuth ab und arbeitet jetzt als Referentin beim Landessportbund NRW im Programm Entschlossen weltoffen – Gemeinsam für Demokratie und Respekt. Hier setzte sie sich für Demokratieförderung und rassismuskritische Arbeit im organisierten Sport ein. Mit ihrer zweiten halben Stelle ist sie Fachkraft Integration durch Sport. Teile ihrer Arbeit umfassen Workshops zu rassismuskritischen Denken & Arbeiten und die Beratung von Sportvereine in diesen Themen.

Ehrenämter sind ihr genauso wichtig wie ihre hauptberufliche Tätigkeit. So engagiert sie sich bei The League Community, einem Netzwerk für Frauen* und Nicht-binäre Personen im Sport und Sportbusiness und hilft ehrenamtlich in einer Bücherei mit.
 
Aufgewachsen ist sie im Pott, sie liebt es zu reisen und hat die besten Tipps, wenn es um Second Hand & Vintage Shops in Köln geht.

Sönke Hachmann
Quelle: Privat

Sönke Hachmann ist sein ganzes Leben schon in verschiedenen Rollen im Sport unterwegs gewesen - vom Minitraining bis zum Leistungssport durfte er alle Level kennenlernen. In der Brandenburgische Sportjugend ist er Antirassismus-Beauftragter im Rahmen des Projekts von dsj/DOSB. In dieser Rolle möchte er seinen Praxisbezug in die Dachorganisation einbringen und Rassimuskritik in internen sowie externen Strukturen etablieren.

Elvis Mputu

Elvis Mputu ist ein ausgebildeter Erzieher, der in der stationären Jugendhilfe der Landeshauptstadt Hannover tätig ist. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied und Vorsitzender des Afrikanischen Sportvereins Hannover, dem ersten afrikanischen Sportverein in Niedersachsen und dem fünften in ganz Deutschland. Neben seiner Rolle als Vorsitzender ist er auch Trainer der Fußball-Senioren-Mannschaft, die im letzten Jahr die Meisterschaft ohne eine einzige Niederlage gewann.

Elvis ist zudem Projektleiter der sozialen Sparte ASV Street Sports, die sich auf Straßensozialarbeit spezialisiert hat. In dieser Funktion sind sie in sechs Stadtteilen Hannovers aktiv und bieten niedrigschwellige Sport- und Bewegungsangebote (Fußball, Basketball, Kampfsport, Tischtennis, uvm.) an, die kostenlos und für alle Kinder und Jugendlichen zugänglich sind. Aus dieser Sparte ist auch eine Straßenfußball-Liga entstanden, die zahlreiche Initiativen und Projekte in Grund- und Hauptschulen umfasst.

Für sein Engagement wurde Elvis mehrfach ausgezeichnet. Das Projekt ASV Street Sports erhielt den Nachhaltigkeitspreis 2022 des Niedersächsischen Fußballverbandes. Persönlich wurde er 2023 mit dem Ehrenamtspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie dem Ehrenamtspreises der Neuen Presse bei der NP Sportgala geehrt. Zudem verlieh die Swiss Life dem Verein und dem Projekt im Jahr 2022 ebenfalls einen Ehrenamtspreis.

Dominik De Palma
Quelle: Privat

Dominik De Palma ist 26 Jahre alt und im Basketball beheimatet. Er ist Teil des Vorstandsteams des jungen Netzwerks des Deutschen Basketball Bundes. Zudem ist Dominik als Trainer und Schiedsrichter aktiv.

Preisverleihung

Die offizielle Preisverleihung wird am Abend des 7. November 2025 festlich in der Goethe Universität in Frankfurt am Main stattfinden.

Hintergrund

Rassismus ist in unserer Gesellschaft tief verankert – auch im Sport ist rassistische Diskriminierung kein Einzelphänomen. Zum Glück stehen immer mehr Vereine und auch Verbände gegen Rassismus auf. Das kann Betroffenen im Sport das Gefühl geben, dass sie mit ihren Erfahrungen ernst genommen werden und dass ihre Teamkolleg*innen oder Trainer*innen eine sportliche Atmosphäre des Respekts und der Vielfalt schaffen wollen.

Anfang 2023 haben die dsj und der DOSB das gemeinsame Projekt (Anti-) Rassismus im organisierten Sport gestartet. Das Projekt bietet die große Chance, die Antirassismusarbeit in der Vereins- und Verbandslandschaft nachhaltig zu stärken, Ideen für die Strukturen des organisierten Sports weiterzuentwickeln sowie eine dringend benötigte Bestandsaufnahme zu Rassismus im organisierten Sport zu erstellen.

Mit dem Vereinswettbewerb möchte das Projekt möglichst niedrigschwellig Sportvereinen in Deutschland die Möglichkeit geben ihr Engagement zu zeigen, aber auch zu neuen Aktionen gegen Rassismus motivieren. Der Wettbewerb wird im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus ausgerufen und findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung gegen Rassismus statt. Das Projekt “(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus, Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, gefördert.

Durch Anklicken erkläre ich mich damit einverstanden, dass Inhalte von YouTube angezeigt werden. Dadurch könnten personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ergebnisse des Vereinswettbewerbs 2024:

Die Preisverleihung des Vereinswettbewerbs fand auf dem Fachforum Diversity des DOSB am 12. September 2024 in Leipzig statt. Im Rahmen einer Abendveranstaltung mit musikalischer Begleitung der Band Koma Vejîn, wurden die Gewinner*innen ausgezeichnet. Die Plätze 1-3 stellen sich und ihr außerordentliches Engagement in den folgenden Videos vor:

1. Platz

SSV Buer

2. Platz

Athletic Sonnenberg

3. Platz

AS-KA-DO e.V.

Darüber hinaus bekamen 17 weitere Vereine aus ganz Deutschland ebenfalls Preisgelder.

4. FSV 1926 Cappel e.V. 
5. Polar Pinguin Berlin e.V.  
6. Mirasol e.V. 
7. SV Stöckheim e.V. 
8. Hofer Eishärnla Schwimmverein Hof 1911 e.V. 
9. SG Einheit Wittstock e.V. Abteilung Jiu-Jitsu 
10. DJK Roland West Köln
11. TVG 1876 Kaiserau e.V Kaiserau Baskets 
12. Move and Meet e.V. 
13. Sektion Allgäu-Kempten des Deutschen Alpenvereins e.V.
14. TuS Mosella Schweich e.V.  
15. TC Blau-Weiß e.V. Wanne-Eickel  
16. SC Rist Wedel e.V. 
17. IFC Rostock e.V. 
18. SSV Germania Wehrden e.V. 
19. TC Dettingen 
20. Teams United e.V. 

Gratulation und herzlichen Dank an alle restlichen über 50 teilnehmenden Vereine für ihr großartiges Engagement und die wichtigen Beiträge zur Stärkung von Respekt, Toleranz, Offenheit und vielfältiger Teilhabe im Sport!